Mag sein, dass ich hier etwas aushole. Aber solch tiefer Eingriff erfordert auch tiefere Stellungnahmen.
Gliederung:
1. Netzhautablösung rechts mit zunächst „Schwarzer Spinne“ vor den Augen (in der Größe einer Handfläche mit gespreizten Fingern in 30 cm Abstand)
2. Überweisung und Behandlung in Hohenlind
3. Behandlung in der Augenklinik Friedrich -Ebert-Str Bad Godesberg
4. Nachlese
1. Diese Erscheinung war durchaus beängstigend! Den schnellen Augenbewegungen (ich bin 65 und virtuoser Pianist) kam meine alternde Retina nicht mehr mit und ich hatte diese hässliche Schwarzblind-Zone vor dem rechten Auge, die aber nach sofortigem Stoppen meines Klavierspiels sich nach 3 Sekunden nach rechts unten verflüchtigte.
2. Hohenlind machte einen sehr guten Eindruck! Sofortiger Termin und wenig Wartezeit. Professionelle Untersuchung mit Rücksprache unter Kollegen bis hoch zum Professor.
Die unmittelbar darauf anschließende Laser-Behandlung jedoch war jedoch die Hölle!
Der überall zu lesende „schmerzfreie“ Beschuss entpuppte sich als große Qual.
Durch die schnelle Frequenz (2/sec) erhitzte sich mein Auge und wurde förmlich gegrillt.
Die optische Wahrnehmung war nach jedem Schuss die einer grünen Explosion. Mit Herd rechts unten und sich rasch ausbreitendem alles überblendenden Blitz über das gesamte Blickfeld. (Ich beschreibe das DESHALB so genau, weil ich später noch darauf zurück kommen werde…) Die Schmerzen steigerten sich nach den aufeinander folgenden Schüssen rasch und waren nach 6-7 Blitzen unerträglich. Ich fing an, mit dem Kopf zu zucken. „Jetzt stellen sie sich nicht so an!“
Jeder Schuss war wie eine Ohrfeige!
Da soll man stillhalten???
„Ich kann nicht stillhalten.“
„Na so hat sich bisher keiner so angestellt!“
(Ich wurde gerade fertig gemacht!)
Das Martyrium ging weiter.
„Schauen sie immer auf eine Stelle!“
An dem Lasergerät befand sich eine rote Leuchtdiode an einem Schwanenhals. Offensichtlich dient dieses Licht als Blickfang zur Fixierung des Patientenauges. Nur DAMIT hat man in dem völlig überblendeten Auge eine Fixierung
Der behandelnde Arzt fühlte sich aber auch dadurch gestört und bog den Schwanenhals zur Seite.
Ich flehte: „Bitte lassen sie das Licht da!“
„Nein! Schauen sie an die Wand hinter mir!“
„Das ist nichts! Ich sehe keine Wand.“
„Dann schauen sie mir aufs Ohr!“
„Der Laser ist so hell. Ich sehe kein Ohr.“
Der Arzt grillte weiter an meiner Retina herum…
„Halten sie endlich still! Kopf wieder nach vorne auf die Kinnstütze!“
(Ich zuckt jedesmal zurück…)
„Also so kann ich nicht arbeiten. Herr Kollege. Versuchen sie es mal. So einen empfindlichen Patienten hatte ich noch nie…“
Erneut musste ich mich wieder diesem WIRKLICH ERNSTHAFTEN!!! Schmerz unterziehen.
Auch der gab nach 40 Schüssen auf.
So wurde ich SECHSMAL (!) durchgereicht.
Zum Schluss durfte dann noch eine junge Azubi mal ran. Die Schießbude auf mein Auge war eröffnet.
Über 300 Schüsse! Das war die offizielle Aussage der Ärzte.
Das Ergebnis war äußerst unbefriedigend.
„Vielleicht 30% des Areals waren getroffen“
Ich wurde am nächsten Tag wieder einbestellt.
Genau die gleiche Folter! Also WENN ich hier ein gutes Wort über die Augenklinik Hohenlind hier lassen kann, dann dieses:
Die sind verbissen. Die bleiben dran!
Am zweiten Tag habe ich diese Behandlung abgebrochen. Es war einfach UN ER TRÄG LICH!!!