Augenlasern Risiken
Moderne Augenlaser-Behandlungen wurden in den letzten Jahren immer effektiver und vor allem sicherer. Immer mehr Menschen befassen sich daher mit den Möglichkeiten zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit. Doch auch trotz höchster Sicherheitsstandards birgt das Augenlasern Risiken. Hier finden Sie eine hilfreiche Übersicht zu gängigen Komplikationen und darüber hinaus Erläuterungen und Informationen zur aktuellen Studienlage rund um die Risiken beim Augenlasern.
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Das Wichtigste in Kürze
Risikofaktoren bei einer Augenlaserbehandlung
Gewisse Begleitumstände können das Auftreten von Komplikationen beim Augenlasern begünstigen. Diese Faktoren werden bei der intensiven Vorbereitung und Planung der Behandlung abgefragt und entsprechend berücksichtigt. So können beispielsweise gewisse Methoden von der Behandlerin oder dem Behandler vorgeschlagen werden, bei denen die Risiken für den jeweiligen Patienten minimiert werden können. Als allgemeine Risikofaktoren gelten:
- hohes Alter der Patienten
- sehr starke Fehlsichtigkeit
- dünne Hornhaut
- Narben am Auge
- bereits vorher durchgeführte Augenlaser-Behandlungen
Welche Komplikationen können beim Augenlasern auftreten?
Eine Augenlaser-Behandlung verläuft in mehreren Schritten. Wie bei anderen Operationen oder Behandlungen auch, können in jedem einzelnen Behandlungsschritt Komplikationen auftreten. Es sei aber nochmal erwähnt, dass moderne Augenlaser Behandlungen heute sehr sicher sind und die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten entsprechender damit Risiken relativ gering. Man muss zwischen temporären und dauerhaften Risiken unterscheiden.
Temporäre Einschränkungen oder Nebenwirkungen:- Trockenheitsgefühl im Auge
- Gefühl von Fremdkörper im Auge
- Beeinträchtigung der Sehkraft bei Dunkelheit (Blendeffekte)
- verschwommene Sicht
- Wundheilungsstörung bei Schnitt in der Hornhaut
- Hornhautentzündungen
- Lichtflecken / Lichthöfe (Mehr zu den sog. “Halos” erfahren Sie in unserem Beitrag)
- Schwindelgefühl oder Doppelbilder (wenn beide Augen zeitlich versetzt behandelt werden)
- gesteigerte Lichtempfindlichkeit
- nachlassendes Kontrastsehen
- erhöhte Blendempfindlichkeit bei Dunkelheit
- Über-/Unterkorrektur
- Verwölbung der Hornhaut (Keratektasie)
- dauerhaft trockene Augen
- Beeinträchtigung der Tränendrüse
Bin ich zum Augenlasern geeignet?
Blind nach Augenlaserbehandlung? Ein Mythos!
Die größte Angst ist bei vielen Menschen die vor dem Totalverlust der Sehfähigkeit im Rahmen einer Laserbehandlung. An dieser Stelle können wir Sie beruhigen: Bis heute gibt es keinen aufgezeichneten Fall, bei dem eine Augenlaserbehandlung allein ursächlich für das Erblinden eines Menschen war. Auch die Studienlage dazu ist eindeutig: Seit der Einführung der LASIK wurden gültige Studien zu den Risiken von mehr als 7.000 Experten weltweit bewertet und bestätigt. Dank dieser Datenlage gilt die LASIK als eine der am intensivsten untersuchten Elektiveingriffe unserer Zeit.
Trockene Augen nach Augenlasern
Während wir bei den schwerwiegenden Befürchtungen zu Risiken und Nebenwirkungen des Augenlaserns weitgehend Entwarnung geben können, kann die postoperative Trockenheit im Auge speziell in der Zeit nach der OP durchaus vorkommen. Sie gilt als eine der häufigsten Behandlungsrisiken, lässt aber in den meisten Fällen bereits nach wenigen Tagen wieder nach. Das Risiko für trockene Augen ist bei älteren Behandlungsmethoden wie LASIK größer. Hier berichten bis zu 30% der Patientinnen und Patienten von entsprechenden Nebenwirkungen. Wer das Risiko trockener Augen nach einer Augenlaser-behandlung reduzieren möchte, kann sich zu moderneren Verfahren wie der ReLEx SMILE Methode beraten lassen.
Blend- und Lichteffekte als Risiko des Augenlaserns
In einigen Fällen treten in der Zeit nach dem Augenlasern Licht und Blendeffekte auf. Die Ausprägungen können unterschiedlich sein – meist verlaufen sie aber harmlos und werden höchstens als ein wenig störend empfunden. Innerhalb von drei bis sechs Monaten sollten diese Nebenwirkungen nachlassen und wieder ganz verschwinden. Einzig die Blendempfindlichkeit gilt als eine Langzeitkomplikation, die Betroffene besonders beim Autofahren bei Nacht einschränkt.
Verschwommene Sicht nach Augenlasern
Ein eingetrübtes und verschwommenes Sichtfeld kann nach dem Lasern der Augen auftreten. Dieses Phänomen sollte von allein nach spätestens 14 Tagen wieder verschwinden. Sollten Sie auch danach noch unter der Beeinträchtigung leiden, kann eine Nachbehandlung erforderlich sein. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Behandler, ein verschwommenes Sichtfeld lässt sich in der Regel immer korrigieren und muss daher nicht als Langzeitkomplikation gefürchtet werden.
Risiken bei der Heilung des Flaps
Während manche Augenlaser-Methoden ohne größeren Schnitt auskommen, ist er bei den am weitesten verbreiteten Methoden noch notwendig. So kann es, wie bei jeder „Wunde“ am Körper, auch hier zu Komplikationen bei der Heilung kommen. Je nach Art des Schnittes ist das Risiko bei der einen Methode höher als bei der anderen. Besonders die LASIK kann hier zu ungewünschten Heilungsstörungen führen (laut der Ausgabe April 2006 des American Journal of Ophthalmology liegt das Risiko für die ungewünschte Komplikation zwischen 0,3% und 5,7%), da der Schnitt mittels Mikroskalpells von Behandler selbst vorgenommen wird. Modernere Methoden senken das Risiko signifikant.
Infektionen durch Augenlasern!
Als weiteres Risiko gilt die Infektion der Hornhaut nach einer Augenlaser Behandlung. Auch hierzu haben wir uns die Datenlage angesehen: Eine Studie1 belegt, dass die Fallzahlen einer mikrobiellen Keratitis bei dauerhaftem Tragen weicher Kontaktlinsen dreimal so hoch ist wie nach einer Augenlaser Behandlung. Auch in dieser Hinsicht steht man sich mit einer Korrektur der Fehlsichtigkeit via Laser also besser.
Nachlassen der Sehkraft nach einer Augenlaserbehandlung
Ebenfalls gängig ist die Befürchtung, man könnte nach einer Augenlaserbehandlung sogar deutlich schlechter sehen oder die neu gewonnene Sehleistung nimmt nach der Behandlung wieder ab. Bereits im Jahr 2011 wurde sich dieser Befürchtung angenommen und eine breit angelegte Studie2 zwischen den damals gängigen Methoden PRK / LASEK und LASIK veröffentlicht. Das Ergebnis eindeutig: Gerade einmal 0,61% der mit LASIK behandelten Patientinnen und Patienten erlebten in der Zeit nach der OP einen signifikanten Rückgang der Sehkraft.
Ärztlicher Rat für Risiken beim Augenlasern unerlässlich
Auch wenn es zu den meisten Komplikationen eine heute eindeutige Datenlage gibt und die Behandlung als sehr sicher gilt, sollten Sie Ihre Behandlerin oder Ihren Behandler immer auf methodenspezifische Risiken und Nebenwirkungen ansprechen. Informationen im Internet können nie die Informationen eines qualifizierten Experten ersetzen und sind nicht mit ärztlichem Rat gleichzusetzen. Speziell die Risikofaktoren müssen für jeden Fall individuell besprochen werden. So kann Ihnen die Praxis oder Klinik Ihrer Wahl auch die für Sie am besten geeignete Methode nahelegen. Nutzen Sie gerne unsere Arzt-Suche und finden Sie einen Experten in Ihrer Nähe.
Studienlage/Quellen
1 = Masters J, Kocak M, Waite A. Risk for microbial keratitis: Comparative metaanalysis of contact lens wearers and post-laser in situ keratomileusis patients. J Cataract Refract Surg. 2017 Jan;43(1):67-73. doi: 10.1016/j.jcrs.2016.10.022. PMID: 28317680.
2 = Manche EE, Haw WW. Wavefront-guided laser in situ keratomileusis (Lasik) versus wavefront-guided photorefractive keratectomy (Prk): a prospective randomized eye-to-eye comparison (an American Ophthalmological Society thesis). Trans Am Ophthalmol Soc. 2011 Dec;109:201-20. PMID: 22253488; PMCID: PMC3259671.