Ektasie am Auge: Was ist das?

In der refraktiven Chirurgie gilt Sicherheit als oberstes Prinzip – und dabei spielt ein Begriff eine besonders wichtige Rolle: die Ektasie am Auge. Vielen, die sich für eine Augenlaser-Behandlung interessieren, ist dieser Begriff zunächst nicht geläufig. Doch wer sich mit den Voraussetzungen und möglichen Risiken eines solchen Eingriffs auseinandersetzt, wird schnell darauf stoßen.
Was genau ist eine Ektasie am Auge? Welche Ursachen gibt es? Und warum ist sie im Zusammenhang mit dem Augenlasern besonders relevant? In diesem Beitrag geben wir fundierte Antworten auf diese Fragen – verständlich für Laien und dennoch fachlich präzise.
Definition: Was versteht man unter einer Ektasie am Auge?
Der Begriff „Ektasie“ bezeichnet im augenärztlichen Kontext eine krankhafte Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut. Dabei verliert das Gewebe an struktureller Festigkeit, wodurch sich die Hornhaut zunehmend kegelförmig nach außen wölbt. Die Folge ist eine unregelmäßige Krümmung der Hornhaut, die zu teils erheblichen Sehbeeinträchtigungen führen kann.
Eine Ektasie kann auf natürliche Weise entstehen – man spricht dann vom sogenannten Keratokonus – oder sie kann durch äußere Einflüsse, wie etwa einen refraktiven Eingriff, ausgelöst werden. In diesem Fall spricht man von einer iatrogenen Ektasie.
Wie entsteht eine iatrogene Ektasie nach dem Augenlasern?
Augenlaser-Methoden wie LASIK, Femto-LASIK, PRK, Trans-PRK oder ReLEx SMILE zielen darauf ab, die Form der Hornhaut gezielt zu verändern, um Fehlsichtigkeiten dauerhaft zu korrigieren. Dabei wird Hornhautgewebe abgetragen – je nach Dioptrienwert mehr oder weniger.
Wird jedoch zu viel Gewebe entfernt oder ist die Hornhaut von vornherein zu dünn oder biomechanisch instabil, kann dies die strukturelle Integrität des Gewebes beeinträchtigen. Das Risiko: Die Hornhaut beginnt sich nach dem Eingriff unkontrolliert auszubeulen – es entsteht eine Ektasie am Auge, ausgelöst durch den operativen Eingriff.
Bin ich zum Augenlasern geeignet?


Welche Risikofaktoren begünstigen eine Ektasie?
Nicht jeder Mensch ist automatisch gefährdet. Die moderne refraktive Chirurgie arbeitet mit hochpräzisen Screening-Methoden, um potenzielle Risikofälle im Vorfeld zu erkennen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen eine sehr dünne zentrale Hornhaut, auffällige Hornhauttopografien, familiäre Vorbelastung mit Keratokonus, instabile Dioptrienwerte sowie übermäßiges Augenreiben.
Welche Symptome treten bei einer Ektasie auf?
Die Anzeichen entwickeln sich meist schleichend. In frühen Stadien bemerken Betroffene oft eine zunehmende Unschärfe, vor allem in der Dämmerung. Im weiteren Verlauf kann es zu zunehmender Kurzsichtigkeit, unregelmäßigem Astigmatismus, schwankender Sehschärfe und erhöhter Blendempfindlichkeit kommen. In fortgeschrittenen Fällen ist eine Korrektur mittels klassischer Brille oft nicht mehr möglich.
Wie wird eine Ektasie diagnostiziert?
Die wichtigste Untersuchung ist die Hornhauttopografie – ein bildgebendes Verfahren, das die Form und Dicke der Hornhaut exakt misst. Moderne Geräte können schon frühe Anzeichen erkennen. Zusätzlich kann eine Tomografie der Hornhautdicke sowie eine biomechanische Analyse durchgeführt werden, um potenzielle Schwächen im Gewebe zu identifizieren.
Was tun bei Verdacht auf Ektasie?
Wird eine Ektasie am Auge diagnostiziert, hängt die Behandlung vom Stadium und der Ausprägung ab. In frühen Phasen kann eine sogenannte Kollagenvernetzung (Crosslinking) helfen, das Fortschreiten zu stoppen. In fortgeschrittenen Fällen kommen Spezialkontaktlinsen, intrakorneale Ringe oder eine Hornhauttransplantation infrage.
Fazit: Ektasie erkennen – Risiken vermeiden
Die Ektasie am Auge ist eine ernstzunehmende Erkrankung der Hornhaut, die insbesondere im Zusammenhang mit Augenlaser-Behandlungen nicht unterschätzt werden darf. Dank moderner Diagnostik ist das Risiko einer iatrogenen Ektasie heute äußerst gering – vorausgesetzt, die Eignung wird sorgfältig geprüft.
Wer sich für eine Augenlaser-Behandlung interessiert, sollte großen Wert auf eine umfassende Voruntersuchung legen. Nur wenn die Hornhaut stabil, ausreichend dick und frei von Auffälligkeiten ist, kann eine Behandlung sicher durchgeführt werden.
Ein verantwortungsbewusstes Laserzentrum wird niemals bei einem erhöhten Ektasierisiko operieren – ein klares Zeichen für Qualität und Patientensicherheit.