Was bedeutet Regression beim Augenlasern?

Die meisten Menschen, die sich für eine Augenlaser-Behandlung entscheiden, wünschen sich ein dauerhaft brillenfreies Leben. Moderne Verfahren wie LASIK, Femto-LASIK, PRK oder ReLEx SMILE bieten dafür exzellente Voraussetzungen. Dennoch kann es in manchen Fällen vorkommen, dass die Sehschärfe nach Monaten oder Jahren leicht nachlässt. In der augenärztlichen Fachsprache spricht man in diesem Zusammenhang von einer sogenannten Regression.
Doch was bedeutet Regression beim Augenlasern konkret? Wie häufig tritt eine Regression auf? Und lässt sie sich behandeln? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen zum Thema Regression beim Augenlasern – verständlich, fachlich fundiert und mit einem klaren Fokus auf realistische Erwartungen.
Was ist eine Regression beim Augenlasern?
Unter Regression versteht man das allmähliche Zurückkehren eines Teils der ursprünglichen Fehlsichtigkeit nach einer zunächst erfolgreichen Augenlaser-Behandlung. Das bedeutet: Die Sehkraft verschlechtert sich leicht – meist im Bereich von 0,25 bis 0,75 Dioptrien – obwohl sie direkt nach dem Eingriff deutlich verbessert war.
Eine Regression ist keine Komplikation im klassischen Sinne, sondern eine biologische Reaktion des Auges auf die Umformung der Hornhaut. Besonders häufig tritt sie bei hohen Ausgangswerten, bei jüngeren Patienten mit noch nicht vollständig stabilen Dioptrien oder bei sehr starker Kurzsichtigkeit auf.
Warum kann es zur Regression beim Augenlasern kommen?
Die Ursachen für eine Regression sind vielfältig und hängen vom individuellen Heilungsverlauf ab. Zu den häufigsten Gründen zählen:
- Biomechanische Rückbildung: Die Hornhaut kann nach dem Eingriff versuchen, in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren – ähnlich einer „narbigen Anpassung“.
- Starke Ausgangsrefraktion: Je höher die Korrektur, desto stärker ist die Belastung für das Hornhautgewebe – und damit das Risiko, dass es sich leicht rückverformt.
- Alter und Hormone: Junge Patienten oder hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft) können Einfluss auf die Gewebeelastizität und Sehentwicklung nehmen.
- Augenreiben oder Entzündungen: Mechanische Belastung oder entzündliche Prozesse während der Heilung können das Ergebnis beeinträchtigen.
Wichtig: Eine Regression tritt meist schleichend auf und macht sich nicht unmittelbar nach der Behandlung bemerkbar. Oft bemerken Betroffene erst nach mehreren Monaten oder Jahren eine Veränderung.
Bin ich zum Augenlasern geeignet?


Wie häufig tritt eine Regression auf?
Moderne Laserzentren arbeiten mit präziser Diagnostik, computergestützter Planung und optimierten Behandlungsmethoden. Dadurch konnte die Rate an relevanten Regressionen in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden.
Schätzungen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit für eine messbare Regression bei:
- ca. 5–10 Prozent bei sehr starker Kurzsichtigkeit
- ca. 1–3 Prozent bei moderaten Korrekturen
- unter 1 Prozent bei ReLEx SMILE und Femto-LASIK bei stabilen Werten
Die Wahrscheinlichkeit hängt jedoch stark von der Ausgangslage, dem Verfahren und der individuellen Wundheilung ab. Ein erfahrener Arzt wird dies in der Voruntersuchung mit Ihnen besprechen.
Ist eine Regression dauerhaft oder behandelbar?
Eine Regression bedeutet nicht, dass das ursprüngliche Problem in voller Stärke zurückkehrt. Häufig bleibt ein Großteil der Verbesserung erhalten – und die Betroffenen benötigen lediglich wieder eine schwache Brille oder Lesehilfe. In manchen Fällen kann auch eine Nachkorrektur sinnvoll sein.
Eine solche Nachbehandlung ist jedoch nur dann möglich, wenn die Hornhaut ausreichend dick und stabil geblieben ist. Die häufigsten Methoden zur Nachkorrektur sind:
- Zweite Laserbehandlung (z. B. PRK oder Femto-LASIK)
- Linsenimplantate, wenn eine weitere Hornhautbearbeitung nicht mehr empfohlen wird
- Vor einer Nachkorrektur erfolgt immer eine erneute Eignungsprüfung inklusive Hornhautmessung und Sehwertanalyse.
Wie lässt sich einer Regression vorbeugen?
Vollständig ausschließen lässt sich eine Regression nicht – aber sie lässt sich deutlich seltener machen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind:
- Stabile Dioptrienwerte vor der Behandlung über mindestens 12 Monate
- Auswahl des passenden Verfahrens, je nach Ausgangslage
- Professionelle Nachsorge inklusive Kontrollterminen
- Schonverhalten in der Heilungsphase (z. B. kein Augenreiben)
- Sorgfältige Auswahl eines erfahrenen Operateurs
Besonders Verfahren wie ReLEx SMILE, bei denen das Hornhautgewebe biomechanisch weniger beansprucht wird, gelten als sehr stabil in der Langzeitwirkung.
Fazit: Regression ist selten, aber behandelbar
Eine Regression beim Augenlasern bedeutet eine leichte Rückkehr der Fehlsichtigkeit nach dem Eingriff. Sie tritt nur bei einem kleinen Teil der Patienten auf und ist meist gut behandelbar. Wichtig ist, die Symptome frühzeitig zu erkennen und im Rahmen der Nachsorge anzusprechen.
Wer seine Dioptrienwerte bereits vor dem Eingriff sorgfältig stabilisiert hat und sich in ein erfahrenes Zentrum begibt, kann davon ausgehen, langfristig eine hohe Sehqualität zu behalten. Sollte es dennoch zu einer Regression kommen, stehen moderne Verfahren zur Nachkorrektur zur Verfügung.