Was ist Grüner Star (Glaukom)?

Das Glaukom, auch als “Grüner Star” bekannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit. Wenn die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, kann sie zu irreversiblen Schäden am Sehnerv führen und das Sehvermögen bis hin zur Erblindung erheblich beeinträchtigen. Weil ein Glaukom in den meisten Fällen schleichend verläuft und zunächst keine auffälligen Symptome hervorruft, wird es oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Wird es jedoch frühzeitig diagnostiziert, kann es mit den richtigen Behandlungsmethoden gut kontrolliert werden. Eine rechtzeitige Therapie ist entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
Wie entsteht ein Glaukom?
Das Auge funktioniert wie eine kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Kugel. Diese Flüssigkeit, das sogenannte Kammerwasser, wird ständig im Inneren des Auges produziert und fließt dann ab, um den Druck im Auge zu regulieren. Normalerweise sorgt dieser Flüssigkeitsabfluss dafür, dass der Augeninnendruck stabil bleibt und das Auge seine Form behält. Beim Glaukom ist der Abfluss des Kammerwassers gestört. Dies führt dazu, dass sich die Flüssigkeit im Auge staut und der Augeninnendruck steigt. Wenn der Sehnerv über längere Zeit hinweg unter Druck steht, wird er beschädigt, wodurch ein schrittweiser Verlust des Sehvermögens möglich wird.
Spürbare Symptome treten meist erst dann auf, wenn bereits Schäden am Sehnerv entstanden sind.
Wie wird das Glaukom frühzeitig erkannt?
Da Glaukom in den frühen Stadien oft keine auffälligen Symptome verursacht, ist es besonders wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen zu lassen. Während dieser Untersuchungen misst der Augenarzt den Augeninnendruck, überprüft den Zustand des Sehnervs und testet das Gesichtsfeld. Durch diese regelmäßigen Tests kann das Glaukom frühzeitig erkannt werden, bevor größere Schäden entstehen.
Risikogruppen
Das Glaukom betrifft bestimmte Bevölkerungsgruppen häufiger als andere. Zu den Risikogruppen gehören Personen über 60 Jahre, Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Glaukom, insbesondere direkten Verwandten ersten Grades. Darüber hinaus haben Menschen mit bestimmten medizinischen Bedingungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzerkrankungen ein erhöhtes Risiko, an Glaukom zu erkranken.
Welche Arten von Glaukom gibt es?
Es gibt mehrere verschiedene Formen von Glaukom, die sich in ihren Symptomen und der Art ihrer Entwicklung unterscheiden:
- Primäres Offenwinkelglaukom (POAG): Das Offenwinkelglaukom ist die häufigste Form. Es entwickelt sich langsam, und im Frühstadium bemerkt der Betroffene oft keine Veränderungen im Sehvermögen. Der Augeninnendruck steigt über die Zeit an und schädigt den Sehnerv, was zu einem Verlust des peripheren Gesichtsfeldes führt.
- Engwinkelglaukom: Im Gegensatz zum Offenwinkelglaukom ist das Engwinkelglaukom eine akute Form, bei der der Kammerwinkel des Auges verengt ist. Dies kann plötzlich zu starken Augenschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen führen, was eine sofortige Behandlung erforderlich macht.
- Normaldruckglaukom: Bei dieser Form des Glaukoms bleibt der Augeninnendruck innerhalb des normalen Bereichs, doch der Sehnerv wird trotzdem geschädigt. Die genauen Ursachen für diese Art der Schädigung sind noch nicht vollständig erforscht, aber sie kann durch genetische Faktoren oder andere unbekannte Mechanismen bedingt sein.
- Sekundäres Glaukom: Sekundäres Glaukom entsteht als Folge anderer Augenkrankheiten, Verletzungen oder medizinischer Zustände wie Diabetes oder einer Entzündung im Auge. Auch Medikamente wie Steroide können den Augeninnendruck erhöhen und ein Glaukom verursachen.
Wie kann das Glaukom bei frühzeitiger Diagnose therapiert werden?
Wird das Glaukom frühzeitig erkannt, kann es in der Regel gut behandelt werden, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder zu stoppen. In der ersten Behandlungsphase wird meist der Augeninnendruck mit Augentropfen gesenkt. Diese Tropfen wirken auf verschiedene Weisen: Einige verringern die Produktion von Kammerwasser, andere fördern den Abfluss der Flüssigkeit. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, müssen die Tropfen regelmäßig angewendet werden. Wichtig ist, dass der Augeninnendruck im Sollbereich gehalten wird, um den Sehnerv zu schützen und weiteren Schäden vorzubeugen. Mit bestimmten Laserverfahren kann der Abfluss des Kammerwassers gefördert werden und so den Druck im Auge senken.
Wie wird das Glaukom im fortgeschrittenen Stadium therapiert?
Im fortgeschrittenen Stadium, wenn bereits signifikante Schäden am Sehnerv aufgetreten sind, ist die Therapie meist komplexer. Der Augeninnendruck muss weiterhin kontrolliert werden, aber die Maßnahmen richten sich nun auch auf den Schutz des verbleibenden Sehvermögens. In solchen Fällen kann eine Operation notwendig werden. Eine gängige Methode ist die Trabekulektomie, bei der ein kleiner Teil des Auges entfernt wird, um einen besseren Flüssigkeitsabfluss zu ermöglichen.
Wann stehen die Heilungschancen gut?
Das Glaukom ist eine fortschreitende, aber behandelbare Erkrankung. Die Heilung im klassischen Sinn – also die vollständige Rückkehr des verlorenen Sehvermögens – ist leider nicht möglich, da die Schäden am Sehnerv irreversibel sind. Allerdings kann die Krankheit mit frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung effektiv kontrolliert werden. Bei rechtzeitiger Therapie lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder sogar stoppen, sodass die Betroffenen ihr Sehvermögen über Jahre hinweg erhalten können. Bei fortgeschrittenem Glaukom ist es besonders wichtig, dass der Augeninnendruck strikt kontrolliert wird, um weiteren Schaden zu verhindern.
Prävention und Lebensstil
Obwohl ein Glaukom nicht immer vollständig verhindert werden kann, gibt es Maßnahmen, die das Risiko verringern oder das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können. Ein gesunder Lebensstil spielt dabei eine wichtige Rolle. Regelmäßige Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten wie Gehen, Radfahren oder Schwimmen, trägt dazu bei, den Augeninnendruck auf einem stabilen Niveau zu halten und die Blutzirkulation zu fördern, was das Risiko für Augenerkrankungen verringern kann. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist, unterstützt die Gesundheit der Augen und kann den altersbedingten Veränderungen vorbeugen.
Darüber hinaus ist es wichtig, Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes zu kontrollieren, da diese Krankheiten das Glaukomrisiko erhöhen können. Der Verzicht auf Rauchen ist ebenfalls entscheidend, da Rauchen die Blutzirkulation verschlechtert und das Risiko für Augenerkrankungen erhöhen kann. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind unerlässlich, vor allem für Menschen aus Risikogruppen, da sie eine frühzeitige Diagnose ermöglichen und helfen, das Glaukom in einem behandelbaren Stadium zu erkennen.
Obwohl diese Maßnahmen keine Garantie dafür sind, dass ein Glaukom verhindert wird, tragen sie erheblich dazu bei, die Gesundheit der Augen zu fördern und das Risiko von Sehverlusten zu minimieren.
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