Skip to main content

Augenlasern bei Neurodermitis: Risiken verstehen

4. Juli 2024
Neurodermitis, auch bekannt als atopische Dermatitis, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch Juckreiz, Rötung, Trockenheit und Entzündungen gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung betrifft oft die Haut an verschiedenen Stellen des Körpers, kann jedoch auch Auswirkungen auf andere Organe haben, einschließlich der Augen.

Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine entzündliche Erkrankung, die oft in Schüben verläuft. Sie betrifft die oberen Hautschichten und ist durch starken Juckreiz gekennzeichnet. Typische Symptome sind rote, schuppige Hautstellen, die sich häufig an Armbeugen, Kniekehlen, Hals und Gesicht befinden. Die genaue Ursache von Neurodermitis ist nicht vollständig verstanden, aber eine Kombination aus genetischen, Umwelt- und Immunfaktoren spielt eine Rolle.

Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und Augengesundheit

Die Augen können bei Menschen mit Neurodermitis ebenfalls betroffen sein, was zu einer Erkrankung namens atopische Keratokonjunktivitis führen kann. Diese Bedingung kann zu Symptomen wie trockenen Augen, Juckreiz, Brennen, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und verschwommenem Sehen führen. Menschen mit Neurodermitis haben oft eine geschwächte Hautbarriere, was sie anfälliger für allergische Reaktionen macht, die sich auch auf die Augen auswirken können.

Besondere Risiken des Augenlaserns bei Neurodermitis

Das Augenlasern ist eine beliebte Methode, um Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus zu korrigieren. Bei Menschen mit Neurodermitis gibt es jedoch spezifische Risiken zu beachten:

  • Verzögerte Heilung: Menschen mit Neurodermitis haben oft eine gestörte Hautbarriere, was zu einer verzögerten Wundheilung führen kann. Nach dem Augenlaser-Eingriff kann dies zu Komplikationen wie Infektionen oder langsamerer Genesung führen.
  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Die geschwächte Hautbarriere bei Neurodermitis kann das Risiko von Infektionen nach dem Eingriff erhöhen. Bakterielle Infektionen können ernsthafte Komplikationen verursachen und den Heilungsprozess beeinträchtigen.
  • Verschlechterung der Neurodermitis-Symptome: Die Stressreaktion des Körpers nach einem chirurgischen Eingriff kann zu einem Anstieg der Neurodermitis-Symptome führen. Dies kann zu einem unangenehmen postoperativen Erlebnis führen und den Heilungsprozess beeinträchtigen.
  • Erhöhtes Risiko für trockene Augen: Menschen mit Neurodermitis haben bereits ein höheres Risiko für trockene Augen aufgrund der atopischen Keratokonjunktivitis. Das Augenlasern kann dieses Risiko weiter erhöhen, da es die Augenoberfläche vorübergehend beeinträchtigen kann.

Bin ich zum Augenlasern geeignet?

Testen Sie Ihre Eignung und finden Sie die passende Augenlaser-Methode für Ihre individuelle Situation.

Linsenimplantation als Alternative

Für Menschen mit Neurodermitis, die eine Sehkorrektur benötigen, kann die Linsenimplantation eine vielversprechende Alternative zum Augenlasern sein. Im Gegensatz zum Laserverfahren, das die Form der Hornhaut verändert, beinhaltet die Linsenimplantation das Einsetzen einer Kunstlinse ins Auge, um die Brechkraft zu verändern und Sehfehler zu korrigieren. Diese Methode bietet einige Vorteile, die speziell für Patienten mit Neurodermitis relevant sein könnten:

  • Minimales Risiko für die Augenoberfläche: Da die Linsenimplantation die Hornhaut nicht direkt beeinflusst, birgt sie möglicherweise ein geringeres Risiko für Komplikationen wie trockene Augen oder Infektionen, die bei Menschen mit Neurodermitis bereits erhöht sein können.
  • Stabile Korrektur: Im Gegensatz zur Hornhaut, die sich im Laufe der Zeit verändern kann, bietet die Linsenimplantation eine stabile Korrektur des Sehfehlers. Dies kann besonders vorteilhaft sein für Patienten, deren Neurodermitis-Symptome zu Schwankungen der Hornhautdicke führen könnten.
  • Anpassungsfähigkeit: Es gibt verschiedene Arten von Linsenimplantaten, darunter multifokale Linsen für Alterssichtigkeit oder torische Linsen zur Korrektur von Astigmatismus. Dies ermöglicht eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten und kann auch bei Neurodermitis-spezifischen Sehproblemen helfen.
  • Weniger Risiko während der Heilung: Da die Linsenimplantation eine minimal-invasive Technik ist, kann sie möglicherweise zu einer schnelleren Genesung führen und das Risiko von Komplikationen während der Heilung reduzieren, was besonders wichtig ist für Patienten mit Neurodermitis, die eine verlangsamte Wundheilung aufweisen können.

Fazit

Obwohl das Augenlasern eine wirksame Methode zur Korrektur von Sehfehlern ist, sollten Menschen mit Neurodermitis die potenziellen Risiken und Komplikationen sorgfältig abwägen. Mit den Linsenimplantation steht den PatientInnen mit Neurodermitis eine vielversprechende Alternative zur Verfügung. Eine gründliche Voruntersuchung durch einen erfahrenen Augenarzt ist in jedem Fall aber entscheidend, um das individuelle Risiko zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu treffen, um Komplikationen zu minimieren.

Es ist wichtig, dass Patienten mit Neurodermitis offen mit ihrem Augenarzt über ihre Krankengeschichte und Symptome kommunizieren, um eine sichere und erfolgreiche Behandlung zu erhalten. Eine ausführliche Beratung vor einer möglichen Behandlung ist vor allem für Patienten mit Neurodermitis unerlässlich.